Projekt: Ein eigener Videokonferenz-Server

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In diesen Tagen begibt man sich schon einmal auf die Suche nach einer Möglichkeit, sich mit Schüler*innen oder Kolleg*innen mittels Videokonferenz zusammensetzen. Aber auch, wenn die Datenschutzbestimmungen kürzlich und vor allem befristet etwas gelockert wurden, ist es nicht verkehrt, dennoch eine Lösung zu wählen, die auch unter „normalen“ Umständen eingesetzt werden kann.

Auf dem Gebiet der Plattformen für Videokonferenzen tummeln sich viele mehr oder weniger bekannte Anbieter. Aber nicht jeder möchte (und sollte) auf die Systeme kommerzieller Anbieter setzen. Meine Wahl fiel dabei auf die freie Videokonferenz-Software von Jitsi Meet. Ihr Code ist Open Source und lässt sich auf einem eigenen Server installieren. Mittels dieser Software ist es möglich, per App oder Browser (Safari ging nicht, Chrome wird bevorzugt und funktioniert bestens) an Konferenzen mit und ohne Video teilzunehmen, zu chatten, den Bildschirminhalt freizugeben und private Konferenzen mit einem Passwort zu versehen.

Dieses Thema passte zu meinem aktuellen Nerd-Interesse – möglichst vieles selbst und auf Linuxbasis zu realisieren – wie die Faust aufs Auge. Und so begab ich mich in den Jungle der verfügbaren Tutorials und Erklärvideos, um einen eigenen Jitsi Meet-Server zu hosten.

Ich teste momentan ohnehin viel mit eigenen Servern, die ich mittels einer Virtualisierungsumgebung (Proxmox VE) bereitstellte. Ich wählte eine Ububtu-Server 18.04 – Instanz und musste etwas probieren, bis ich die richtige Anleitung, die für mich passte, gefunden habe. Letztlich habe ich mich an diese gehalten, die reibungslos das gewünschte Ergebnis lieferte.

Neben der Herausforderung, den Server zum Laufen zu bringen, beschäftigte mich dann noch das Problem, dass ich zwar eine Konferenz starten, jedoch keine Videostreams sehen konnte. Das lag daran, dass der Jitsi Server sowohl den Port 443 (tcp) als auch den Port 1000 (udp) benötigt. Seit ich die Firewall entsprechend angepasst habe, läuft es wunderbar und der Server kann benutzt werden.

Dank eines Tweets aus dem #Twitterlehrerzimmer werde ich noch einen Datenschutzhinweis integrieren, sodass es bedenkenlos genutzt werden kann.

Dank eines Tweets aus dem #Twitterlehrerzimmer werde ich noch einen Datenschutzhinweis integrieren, sodass es bedenkenlos genutzt werden kann.

Zur technischen Realisation ist noch anzumerken, dass ich den Jitsi-Server per Subdomain-Weiterleitung auf einen lokalen Server aus dem Internet erreichbar gemacht habe.

Das mag jetzt alles ein wenig zu kompliziert klingen und ich entschuldige mich für die wahrscheinlich laienhafte Sprache. Ich versuche mir das ganze Programmieren/Linux/Server-/Netzwerktechnik etc. selbst beizubringen. Vielleicht kann ich aber den ein oder anderen dazu ermutigen, sich auch damit zu beschäftigen oder finde jemanden, der mir sagt, wie man es richtig macht 😊

Während ich diesen Artikel geschrieben habe, kam mir die Idee, das Plugin „Talk“ meiner Nextcloud-Instanz auszuprobieren. Dies scheint auch super zu funktionieren und wäre einen Versuch wert…

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Florian Emrich

    Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich habe seit letzter Woche auch eine Jitsi-Instanz auf einem vServer laufen. Das geht gut – wenn man nicht zu viele Menschen dabei hat. Daher meine Frage: Wie viel Leistung stellst Du bereit und wie viele Clients können damit versorgt werden?

    Beste Grüße
    Florian

    1. Firmlager99

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe dem Server bisher 1GB RAM und einen Kern zugewiesen. Wie viele Clients damit versorgt werden können, weiß ich noch nicht genau. Das muss ich erst noch testen (lassen).

  2. Moritz

    Hi, schöner Bericht. Allerdings kann ich keine Subdomain weiterleiten. Ginge es auch mit der öffentlichen IP und den entsprechenden Portweiterleitungen auch?

    1. Firmlager99

      Dankeschön!
      Das sollte ebenfalls funktionieren. Sieht halt nicht so schön aus, erfüllt aber dennoch seinen Zweck.

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