Fortbildung unter den Bedingungen der Pandemie

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Auch im Jahr 2020 wurde der Buß- und Bettag an meiner Schule genutzt, um sich fort- und weiterzubilden. Mit größter Hochachtung vor allen Kolleginnen und Kollegen schreibe ich diese Zeilen, denn in der momentanen Situation ist es nicht selbstverständlich, dass sich an einem für Schüler schulfreien Tag das gesamte Kollegium in die Schule begibt, um sich einen Tag lang einem wichtigen Thema zu widmen.

Dieses Jahr durfte ich den Rahmen für diesen pädagogischen Tag gestalten und wählte dafür sowohl strukturell als auch thematisch der Zeit entsprechende Organisationsformen.

So installierte ich eigens für diesen Zweck eine eigne moodle-Instanz, die auf unserem Schulserver läuft. Ich entschied mich bewusst für diesen Weg und gegen eine bestehende Lernplattform, da ich hier in der Lage war, einen eigenen BigBlueButton-Server mittels Plugin zu integrieren. Dies war unter anderem für mich wichtig, um die Möglichkeiten dieses Videokonferenztools in den Workshop nahtlos zu integrieren. Ein weiterer Vorteil bot sich mir und meinem Kollegium dadurch, dass ich das Anmeldeprozedere an der moodle-Instanz vereinfachen konnte. Anstatt hier neue bzw. zusätzliche Zugangsdaten herauszugeben, konnte ich mittels eines Plugins, unsere Office365-Zugänge dafür nutzen. Das ist insbesondere für diejenigen Kolleg*innen wichtig, die sich aufgrund zu vieler verschiedener Anmeldedaten sorgen, den Überblick zu verlieren. Die Einstiegshürde war somit wesentlich niedriger.

In diesem neuen LMS konzipierte ich einen Selbstlernkurs, der es den Kolleg*innen ermöglichte, sehr individuell an die Fortbildungsinhalte heranzugehen. Warum traf sich dann das Kollegium überhaupt physisch in der Schule? Die Antwort darauf ist folgende: Ich kombinierte die Vorteile des Selbstlernkurse (Individuelle Freiheit bei der Wahl von Zeit und Ort, sowie der Reihenfolge der Bearbeitung und die Möglichkeit der Wiederholung einzelner Inhalte) mit denen einer Präsenzveranstaltung. Unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen kamen nie mehr als fünf Kolleg*innen in einem ausreichen großen und gut gelüfteten Raum zusammen, die sich bei aufkommenden Fragen oder Ideen zur Umsetzung sofort und direkt austauschen konnten.

Thematisch orientierte ich mich zwar an dem großen Überbau der „Bildung unter den Bedingungen der Digitalität“, fütterte aber den Selbstlernkurs auch hier und da mit zuvor abgefragten Interessensgebieten.

Die Vorbereitung war immens. Dutzende Stunden der Materialsammlung, Erklärvideos aufnehmen, schneiden, zusammenfügen und veröffentlichen, Aufgaben konzipieren, Reflexion hinsichtlich Passung etc. fraß dieses Projekt auf. Aber es lohnte sich. Eine ganztägige Fortbildung für das gesamte Kollegium, welches auch noch über diese Veranstaltung hinaus Zugriff auf alle Materialien und Informationen hat. Das Wichtigste ist allerdings. Alle waren mit Feuereifer dabei, informierten sich über und mit digitalen Medien, nutzen ihre iPads, Laptops, Smartphones im Kontext einer Fort- bzw. Weiterbildung und lernten so den konkreten Nutzen ihrer digitalen Endgeräte im schulischen Kontext kennen sowie verloren teilweise die Scheu vor dieser Möglichkeit sich digital weiterzubilden.

Abschließend sei noch auf meine Rolle während der Fortbildung eingegangen. Zu Beginn der Veranstaltung hielt ich eine kurze Einführung hinsichtlich des Ablaufs und verwies auf die grundlegende Bedienung durch den Selbstlernkurs. Bereits im Vorfeld meldeten sich die Kolleg*innen in dem Kurs an und konnten so direkt loslegen. Während sich dann alle in Ihre Räume oder bei herrlichem Sonnenschein auf den Freiflächen zurückgezogen hatten, saß ich wartend in einem Video-Konferenz-Raum, um aufkommende Fragen zu beantworten. Bei akuten Notfällen, wie vergessenen Passwörtern, leergesaugten Akkus oder verlorenen Stift-Verbindungen, eilte ich in die entsprechenden Räume und konnte helfen. Im Vergleich zu reinen Präsenzveranstaltungen, bei denen man oftmals solch akute Fragen oder Probleme nicht unmittelbar lösen kann, lieferte mir dieses Vorgehen die nötige Ruhe, um den Kolleg*innen direkt zu helfen.

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