Informatik in der Förderschule

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Nach der Fortbildungsreihe „Digitale Bildung in der Förderschule“, in der klar wurde, dass meine Schulform bereit ist, sich auf den Weg zu machen, sich der digitalisierten Gesellschaft und der damit einhergehenden Herausforderungen zu stellen, kommt jetzt ein notwendiger, nächster Schritt. Mit der Einführung des Fachs „Informatik“, welches zum kommenden Schuljahr verpflichtend für die Jahrgangsstufen 5 und 7 eingeführt wird, werden viele Aspekte digitaler Bildung auch konkret in einem Fach praktisch umgesetzt.

Das Fach Informatik

Dazu braucht es natürlich auch das nötige Know-how, um die Inhalte und Kompetenzen zu lehren. Hierfür startete in den vergangenen Wochen eine neue Fortbildungsreihe „Informatik in der Förderschule“. Das Fach Informatik wird sich dabei in fünf Lernbereiche auffächern:

    1. Hardware und Betriebssysteme
    2. Digitaler Informationsaustausch
    3. Datenverarbeitung
    4. Programmieren
    5. Methodenkompetenzen
Coding

In einem ersten Schritt legt die Fortbildungsreihe den Fokus auf das Programmieren. Hier sollen didaktische Möglichkeiten der praktischen Umsetzung aufgezeigt werden, wie dieser Bereich an der Förderschule realisiert werden kann. Spannend ist hier vor allem der Perspektivenwechsel vom Konsumenten zum Produzenten. Als durchaus technisch interessierter Lehrer bin ich doch hauptsächlich in der Rolle des Konsumenten digitaler Produkte. Wie die ganzen tollen Dinge jedoch aufgebaut sind und welche Prozesse ablaufen, um am Ende das gewünschte Ergebnis zu liefern, spielte bisher für mich keine große Rolle. Ich habe zwar schon einmal versucht, ein wenig in die ein oder andere Programmiersprache einzutauchen, aber eher mit mäßigem Erfolg, da es mir immer ein bisschen zu abstrakt erschien.

Fortbildung at its best

Umso überraschender war für mich die Erkenntnis, dass es sehr wohl ganz konkrete, nachvollziehbare und sogar schnell zu erlernde Wege gibt, sich dem Bereich des Programmierens anzunähern. So lernten wir als Teilnehmer die Möglichkeit des Coding unplugged, also des analogen Programmierens ohne computertechnische Hilfsmittel, kennen, das sich ab der Grundschulstufe unabhängig der technischen Ausstattung eignet. Verschiedene Einplatinencomputer und Roboterbausätze, die über eine ansprechende graphische Programmiersprache in Form von vorgefertigten Blöcken angesteuert werden können, vermitteln einem schnell das Gefühl, ein richtiger „Hacker“ zu sein. Das Tollste an der Fortbildungsreihe ist für mich aber die Tatsache, dass ich neben dem immensen Input und der Inspiration zugleich erlebe, wie es sich anfühlt, ein bisher unbekanntes Themenfeld zu erschließen; genau so, wie es den Schülern ergehen wird. Die Herangehensweise, wie uns Teilnehmern die Inhalte vermittelt werden, ist für mich die dabei einzig sinnvolle. Wir durften von Beginn an ausprobieren, Fragen stellen, Fehler machen, korrigieren und uns gegenseitig austauschen. So macht Programmieren Spaß und das wird es sicherlich auch ab September in den verschiedenen Klassenzimmern.

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